Ins Mittelalter mit dem Onlinebanking

Ihre Banken wechseln die Deutschen etwa so häufig wie ihre Lieblings-Fußballmannschaft – die wenigsten wissen also, wie es bei anderen Onlinebanking-Zugängen aussieht. Die Wechselfaulheit der Verbraucher lässt es überhaupt zu, dass die Banken so wenig Verbesserungsdruck spüren. Die technische Rückständigkeit mancher Banken nehme ich inzwischen nur noch lächelnd zur Kenntnis. Ein paar Beispiele, die bei meinen Tests Kopfschütteln auslösten, stelle ich hier vor.

Während die DKB-Bank bei meinem Test und Aktienkauf zunächst modern mit einem PushTan-Verfahren daher kam, folgte schnell die Ernüchterung. Zunächst war das Verfahren für mein Windows-Handy nicht geeignet, ein Kartenlesegerät hätte ich mir selber kaufen müssen. Als ich schließlich mein Android-Tablet nach mehreren Anläufen dazu brachte, mir die TANs anzuzeigen, musste ich feststellen, dass zu jeder TAN nur der Vermerk “Online-Abschluss” zu lesen war. Anstatt konkreter Angaben wie der betreffenden Kontonummer oder dem jeweiligen Betrag einer Transaktion, wie ich das bisher von den SMS-TAN kannte, bewies die DKB-Bank hiermit also einmal mehr rückständige Umständlichkeit und Intransparenz.

Rückständiges Interface bei der DAB –  der Aktienkauf wird zur Lotterie

Am meisten ärgerte ich mich bei der DAB aber über das rückständige Interface, bei dem ich mich tausendmal verklickt habe, um letztendlich meine gewünschte Aktie trotzdem nicht zu finden. Das Schlimmste dabei war der fehlende Preisvergleich zwischen verschiedenen Börsenplätzen. Der vorgeschlagene DAB-BestPrice riecht nach Schwindel und bringt wahrscheinlich nur für die Bank Vorteile. Nach dem Kauf war trotz Orderausführung keine Abrechnung auf meinem Konto und kein Wertpapier in meinem Depot – das ist in etwa so fortgeschritten wie der Aktienkauf per Post.

Mittelalter bei Comdirekt und Sbroker – BTX lässt grüßen

Auch die Comdirekt hatte eine mittelalterlich anmutende Orderauftragseingabe und die Transaktionen wurden auch nicht sofort verrechnet. Der Sbroker sieht nicht nur aus wie zu BTX-Zeiten Mitte der 90er, sondern ist mit seiner Börsenplatzauswahl ohne Preisvergleich das Hinterletzte.

Ein paar gute Anmerkungen möchte ich aber zurücklassen: Maxblue directtrade hat mir mit seiner Preisübersicht gut gefallen. Bei ebase ist ein Phishing-Schutz durch einen Fragenkatalog eine ziemlich gewiefte Sicherheitsvorkehrung. Auch gefallen hat mir dabei, dass alle Briefe – auch von mir offline geschriebene – eingescannt im Onlinepostkorb vorlagen.

Luft nach oben ist noch genug

Es wird noch eine Weile dauern, bis die Banken endlich verstanden haben, dass zur Onlinepräsenz mehr gehört als irgendeine Seite, auf der man sein Passwort eintippen kann. Solange die etablierten Anbieter mit ihrer monopolistischen Stellung nicht durch bessere Dienstleister herausgefordert werden, wird sich bei unserem Onlinebanking nichts verändern. StartUps die Bankservices in neuem Gewand anbieten, können davon nur profitieren – Luft nach oben ist noch genug.

euer Florian

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