Der Putsch in Niger hat Afrika gerade wieder weltweit in die Schlagzeilen gebracht. Die einen sehen sich in der Ansicht bestätigt, dass Afrika ein unberechenbarer Kontinent ist, wo man möglichst als Investor die Finger von lassen sollte. Andere sind der Meinung, dass Afrika aufgrund seines Reichtums an Rohstoffen ein entscheidender Handelsplatz der Zukunft sein wird. Laut EU-Atombehörde Euratom kam 2022 mehr als ein Viertel des in die EU importierten Urans aus Niger – Europas Atomkraftwerke brauchen das spaltbare Metall als Brennstoff (Link Wiwo).
Wir geben einen Überblick über die wirtschaftliche Situation Afrikas, nach Asien der zweitgrößte Kontinent der Erde mit 59 Ländern, und nennen Fonds, die auf Investments in Afrika spezialisiert sind.
Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum
In den letzten 15 Jahren lag die durchschnittliche Wachstumsrate bei fast 6 % und einige afrikanische Länder gehören zu den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Allerdings gab es mit einer gewissen Regelmäßigkeit erhebliche Rückschläge, die sich auch in der Langfristperformance von Fonds bemerkbar macht. Der gesamte Kontinent gilt überwiegend als politisch und wirtschaftlich unstabil, wenn man zum Beispiel die Kriterien des Fragile-State-Index zu Grunde legt (https://fragilestatesindex.org/).
Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, die wirtschaftliche Lage in Afrika zu stabilisieren und zu verbessern. Besonders China hat in den letzten Jahren in Afrika investiert und sich als wichtiger Partner und Investor auf dem Kontinent etabliert.
China hat umfangreich in Infrastrukturprojekte in Afrika investiert, darunter den Bau von Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen. Darüber hinaus hat China den Handel mit afrikanischen Ländern stark ausgebaut und ist mittlerweile der bedeutendste Handelspartner vieler afrikanischer Staaten. China importiert Rohstoffe aus Afrika, darunter Öl, Gas und Mineralien, und exportiert gleichzeitig Produkte auf den afrikanischen Markt. Kritiker verweisen auf die rasch steigenden Schulden afrikanischer Staaten gegenüber China (Link Welthungerhilfe), was zu einer zunehmenden Abhängigkeit führt.
Afrika: Der gigantische Absatzmarkt
Die Strategie Chinas ist klar: Einerseits will man sich Rohstoffe sichern, andererseits den rasant wachsenden Absatzmarkt besetzen. Das Bevölkerungswachstums ist gigantisch. Afrika wird bis 2050 voraussichtlich rund 25 % der Weltbevölkerung ausmachen. Innerhalb von 100 Jahren hätte sich dann die Bevölkerung mehr als verzehnfacht.
Neben der reinen Kopfzahl ist noch das Potenzial zu sehen, wenn als Folge von Wirtschaftsförderung das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (und damit das verfügbare Einkommen) steigen sollte. Das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Afrika betrug im Jahr 2021 nur rund 2.000 US-Dollar (Zum Vergleich Deutschland: 42.000 US-Dollar). Es gibt dabei große Unterschiede zwischen den afrikanischen Ländern, was das BIP pro Kopf betrifft. Hier sind einige Beispiele:
- Seychellen: Das Land mit dem höchsten BIP pro Kopf in Afrika ist Seychellen mit rund 28.000 US-Dollar.
- Niger: Das Land mit dem niedrigsten BIP pro Kopf in Afrika ist Niger mit rund 500 US-Dollar.
Diese Länder erreichen derzeit das höchste Bruttoinlandsprodukt:
- Nigeria: Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land in Afrika und hat eine der größten Ölindustrien des Kontinents. Es ist auch ein wichtiger Akteur in den Bereichen Telekommunikation, Bankwesen und Landwirtschaft.
- Ägypten: Ägypten hat eine der größten und am weitesten entwickelten Volkswirtschaften in Afrika. Es ist bekannt für seine Tourismusbranche, Landwirtschaft, Textilindustrie und Erdölproduktion.
- Südafrika: Südafrika verfügt über eine vielfältige Wirtschaft, die Bergbau, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Landwirtschaft umfasst.
- Algerien: Algerien ist reich an natürlichen Ressourcen wie Erdöl und Erdgas. Die Wirtschaft des Landes basiert hauptsächlich auf dem Energiesektor, aber auch auf der Landwirtschaft und der Automobilindustrie.
- Marokko: Marokko hat eine diversifizierte Wirtschaft, die Landwirtschaft, Bergbau, Tourismus, Textilindustrie und erneuerbare Energien umfasst.
Das Bevölkerungswachstum in Afrika führt aber zu verschiedenen Problemen und Herausforderungen, etwa:
- hohe Binnenmigration und schnell wachsende Megastädte.
- erhöhter Druck auf natürliche Ressourcen wie Wasser sowie Lebensmittelknappheit.
- Länder mit hohem Bevölkerungswachstum und niedrigem Entwicklungsstand sind anfälliger für Bürgerkriege und politische Gewalt.
Diese Fonds investieren in Afrika (drei Beispiele)
DWS Invest Africa LC (LU0329759764)
Der DWS Invest Africa LC beteiligt sich vor allem an Unternehmen aus Südafrika, Ägypten, Marokko, Kenia und Nigeria, etwa am südafrikanischen Telekommunikationsunternehmen MTN Group, an der ägyptischen Hotelgruppe Orascom Hotels & Development, dem Mobilfunkanbieter Airtel Africa und der Investmentbank EFG Hermes.
Robeco Afrika Fonds (NL0006238131)
Der Robeco Afrika Fonds setzt den Fokus ebenfalls auf südafrikanische Unternehmen, gefolgt von Nigeria, Ägypten und Kenia. Zu den größten Positionen zählen neben Naspers mehrere Finanzunternehmen wie die Absa Group, die Commercial International Bank, Letshego Holdings und die Zenith Bank.
Bellevue African Opportunities B EUR (LU0433847240)
Der Fonds setzt wie die anderen vor allem auf die entwickelten Volkswirtschaften wie Südafrika und Ägypten, hat aber auch Positionen in eher unauffälligen Ländern wie Sambia oder Ghana. Größter Einzelwert ist First Quantum Minerals, kurioserweise ein kanadisches Bergbauunternehmen, das aber größere Aktivitäten in Afrika entfaltet.
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Performance (kumuliert) | 1 Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre |
---|---|---|---|---|
DWS Invest Africa LC | -13,50% | 10,50% | -18,90% | -33,10% |
Robeco Afrika Fonds | -18,50% | 25,50% | -16,10% | -6,50% |
Bellevue African Opportunities | -8,20% | -0,10% | -21,30% | -9,70% |
Stand: 18.08.2023, Quelle: Fondsweb.com |
Unser Fazit zu Afrika und Afrika-Fonds
Afrika-Fonds haben in den letzten Jahren privaten Investoren wenig Freude bereitet. Obwohl einige Länder in Afrika ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnen, ist es offensichtlich schwierig, Länder und Unternehmen zu identifizieren, die sich stabil entwickeln. Das Potenzial von Afrika-Fonds ist sicherlich groß, aber es fehlen noch langfristige Ergebnisse, die privaten Investitionen derzeit zu einer attraktive Option machen. Anleger sollten das Investieren in Afrika-Fonds wohl eher als persönliche Entwicklungshilfe betrachten, ohne allzu hohe Erwartungen an Renditen in naher Zukunft zu haben.
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