Plötzlich gibt es jetzt doch eine Obergrenze – aber für Bargeld, so will es jetzt zumindest die Bundesregierung, laut Medienberichten. Die zunehmende Verknappung von Bargeld wird immer schlimmer, und niemanden scheint es zu stören – bis am Ende alle schlauer sind.
Na klar, wieder einmal hat man Angst vor Geldwäsche und Terrorismus. Vorgeschobene Argumente, während in Syrien der Öl- und Kunsthandel des IS unvermindert anhält. Dieser findet im Übrigen natürlich in Dollar statt, die Weltreservewährung für einfach jedes illegale Geschäft. Völlig naiv wird angenommen, dass Kriminelle ihr Bankkonto bei der Sparkasse um die Ecke haben und Geldkoffer austauschen. Die wirklich kriminellen Transaktionen werden natürlich über Steueroasen und Karibikinseln abgewickelt – ein Problem, das dagegen nicht angegangen wird.
Angst, dass zu viel Bargeld gehortet wird
Was aber mag der Sinn hinter der Euro-Obergrenze für Bargeschäfte in Deutschland, Italien oder vielen anderen Ländern der Eurozone sein? Die Ursache liegt in der systemimmanenten Angst der Bankhäuser, Regierungen und Zentralbanken vor einer Bankpanik – dem krisentypischen Bank-Run. In Zeiten fehlender Inflation hat man schlicht Angst, dass zu viel Bargeld gehortet wird.
Sind Sie sich bewusst, dass Geld bei Ihrer Bank vorbestellt werden muss, und man auf sein eigenes Geld in größeren Summen mehrere Tage warten muss? Es ist wahrlich kein schönes Gefühl, zu wissen, dass man zwar Geld besitzt – es im Zweifel oder Notfall aber außer Reichweite ist. Und wenn das Geld dann schließlich am Bankschalter liegt, muss man auch noch Rechenschaft ablegen und die neugierigen Fragen des Bankangestellten ertragen.
Der gläserne Bürger – und jeder wird zum Straftäter
In Italien ist es bereits so weit, dass man nur noch Beträge bis 1000€ in bar begleichen darf. Begründet wird dies mit den immer gleichen Argumenten von Korruption und illegalen Aktivitäten. Aber wird damit nicht bereits jeder als potentieller Straftäter eingestuft? Die Freiheit, mit dem eigenen, hart verdienten Geld zu tun und lassen was man will, ist somit dahin. Ein weiterer Schritt hin zum gläsernen Bürger – der einfach nichts mehr geheim halten darf.
Uns wird nicht mitgeteilt, worum es hier eigentlich geht: Dass es so für die Regierung im Falle von schwerer Krisen vor allem einfacher wird, auf das Geld der Bürger zuzugreifen. Wenn alles elektronisch durchgeführt wird, kann das Geld auch auf Knopfdruck einbehalten werden. Der Bürger wird damit abhängig von allen Entscheidungen der Banken und Regierungen und macht sich erpressbar – er will ja wenigstens an den Rest seines Geldes wieder herankommen.
Leichterer Zugriff wenn der Knall kommt
Seit der Finanzkrise 2007 und dem immer noch andauernden Theaterstück rund um Griechenland wissen wir, dass unsere Währung und die daran hängenden Märkte nicht so unkaputtbar sind wie behauptet. Seit Jahren liefern sich die Notenbanken der Erde einen Wettlauf um das meistgedruckte Geld. Dass es dabei irgendwann zum großen Knall kommt und das System in sich zusammenbricht, leuchtet vielen ein.
Wo das Geld dann gekürzt und eingezogen wird, ist inzwischen auch klar- bei den Bürgern und ihren Sparguthaben. Nur deshalb sind Konten maximal bis zu einer Höhe von 100.000€ geschützt. Die Sparer in Zypern mussten bei der Staatspleite sogar noch mehr bluten. Regierungen haben leichtes Spiel bei der Enteignung: Über das Wochenende bleibt genug Zeit Kapitalverkehrskontrollen einzuleiten und Guthaben zu sperren.
Alternativen für Verschwörungstheoretiker und Freiheitsliebende
Freiheitsliebenden Bargeldnutzern bleibt zukünftig nichts anderes übrig, als dieselben Methoden und Praktiken anzuwenden, die auch die Geldwäscher und organisierten Banden nutzen. Kaufen Sie in 5000€-er Stückelung Goldmünzen, wechseln Sie Geldbeträge in Bitcoin um und halten Sie US-Dollar in Banknoten vorrätig. Bei allen dreien gibt es keine Obergrenzen und im Ernstfall sollten Sie ohnehin nicht nur auf ein Pferd setzen – der Euro ist damit den Anzeichen nach ohnehin bald Geschichte. Je mehr Plastikgeld, desto schneller kann den Bürgern der Hahn zugedreht werden.
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