Der erste Schritt zur finanziellen Freiheit ist die finanzielle Ordnung. Wie man den großen Makel des Menschen, in virtuellen Konten zu denken, für sich sinnvoll nutzt und endlich beginnt, ein Haushaltsbuch zu führen. Die Tipps der Großmutter können in der modernen Welt noch genauso angewandt werden, wenn man denn nur will und sie ein bisschen an die heutige Zeit anpasst.
Im Grundstudium der Volkswirtschaftslehre wurden mir die Grundlagen der Modelle – die wesentlichen Annahmen für die ökonomischen Theorien beigebracht. Der Mensch als Homo Oekonomicus soll ein rational denkendes und handelndes Wesen sein, das immer den vollen Überblick über seine Finanzen hat und immer die aktuellen Interessen gegen den zukünftigen Nutzen abzuwägen versteht. Natürlich hat das mit der Realität nicht viel zu tun.
Wir “markieren” unser Geld bereits im Kopf
Wie oft haben wir schon Impulskäufe getätigt, sinnvolle Entscheidungen vorsätzlich nicht getroffen, um den gegenwärtigen Nutzen in Form von Spaß und Glück lieber sofort zu haben, statt als Spießer nur an die eigene Altersvorsorge zu denken. Ein weiterer Makel, den die Ökonomie am Menschen entdeckt hat, ist nämlich das Denken in virtuellen Konten. Im Grunde sollten wir unser gesamtes Kapital, ob auf dem Girokonto, dem Tagesgeldkonto, dem Sparschwein oder in Wertpapieren, immer als Gesamtes betrachten und danach Entscheidungen treffen. Wir “markieren” aber unser Geld bereits im Kopf und planen es für Sinnvolles und weniger Nützliches ein.
Wenn wir das Glück haben, einen unvermuteten Geldgewinn zu bekommen, nutzen wir das Geld aber meistens ausschließlich zur Befriedigung aktueller Interessen – wir konsumieren, statt an das Sparen zu denken. Das liegt daran, dass wir bisher nicht mit dem Geldsegen gerechnet haben und dementsprechend auch nicht im Entferntesten daran denken, dies in unsere langfristige Finanzplanung (egal wie konkret oder schwammig diese ist) miteinzubeziehen. Dieses Kontendenken können wir jedoch auch sehr geschickt dafür nutzen, die eigenen Finanzen besser zu organisieren und das Geld endlich in die richtigen Bahnen zu lenken.
Das „Großmuttertrennkontensystem“
Das Hausmittelchen der Großmutter, sein Geld in gedachte Konten aufzuteilen, ist bereits ein wesentlicher Schritt, um seine Haushaltsplanung endlich richtig zu sortieren. Dieses „Großmuttertrennkontensystem“ ist so einfach, dass man heute kaum mehr daran denkt. Meine Frau hat während ihres Studiums genau damit erreicht, das Einkommen und die Ausgaben unter Kontrolle zu bekommen. Sie hat einfach ihr gesamtes Geld in Briefumschlägen aufbewahrt. Jeder Briefumschlag stand für ein virtuelles Konto, nach Prioritäten sortiert. So gab es einen Briefumschlag für das monatliche Bahnticket (also Transport), einen für die Studiengebühren (also Bildung), einen für Lebensmittel (Grundversorgung), einen für Freizeit, Kino und Nachtleben, das Reisekonto und viele mehr.
Ihr monatliches Einkommen, unerwartete Geldgeschenke, Rückerstattungen und Erspartes wanderten dann aufgeteilt in diese Briefumschläge. Wenn der Briefumschlag für Kino und Freizeit leer ist, wird einem zum ersten Mal bewusst, dass jeder weitere Konsum in diese Richtung zu Einbußen in anderen Bereichen führt – eine Folge, die man oft nicht gewillt ist hinzunehmen, so dass man lieber auf das Kino verzichtet, statt im nächsten Monat zu Fuß in die Uni zu müssen.
Die Banken haben kein Interesse dieses Problem aufzulösen
Dieses simple und effiziente System hat leider mit den modernen Entwicklungen des Plastikgeldes nicht mitgehalten. Wer lagert heute noch Bargeld zu Hause in Briefumschlägen oder Marmeladengläsern? Wer wie ich mit EC- und Kreditkarte fast alle Bezahlungen tätigt, hat das Nachsehen. Auf dem „Girokontobriefumschlag“ der Bank ist nämlich immer Geld drauf – und selbst wenn man gerade den aktuellen Kontostand kennt, hat man keine Übersicht über seine virtuellen Konten mehr. Die Banken haben kein Interesse, dieses Problem aufzulösen – schließlich verdienen sie nicht durch das Sparen und den Konsumverzicht, sondern durch Überziehungszinsen, Kredite und viele Kontoumsätze.
Auch die Aufteilung zwischen Sparvermögen auf dem Tagesgeldkonto und dem Girokonto für alltägliche Ausgaben führt zu kurz. Wie soll man wissen, ob das gesparte Geld jetzt für den Urlaub oder doch für die Rente und Kapitalanlage genutzt werden soll? In den USA, wo absolut jedes Geschäft (Kaffee um die Ecke) mit der Karte bezahlt wird, hat meine Bank „Wells Fargo“ einen hervorragenden Service eingerichtet. Im Onlinebanking wurden virtuelle Konten angelegt, die Ausgaben kategorisiert und in übersichtlichen Kuchendiagrammen dargestellt. Das Ganze ging sogar ein bisschen zu weit, denn bei jedem Einkauf im Supermarkt wusste die Bank sogar, was genau ich gekauft habe und hat mir bspw. meine monatlichen Ausgaben für Alkohol vorgerechnet.
In Deutschland kenne ich keine Bank, die diesen Service anbietet. Ich bin mir auch sicher, dass der Kunde aufschreien würde, wenn er wüsste, wie viele persönliche Daten die Bank über ihre Kunden sammelt. Die Daten hat sie garantiert – jedoch tut sie sicher gut daran, dies nicht öffentlich zu machen und eine neue Diskussion über den gläsernen Kunden zu riskieren.
Dafür gibt’s garantiert eine App
Die einzige Abhilfe und Lösung, wenn man Briefumschläge und Marmeladengläser für zu radikal hält, ist die Führung eines Haushaltsbuches, in dem die virtuellen Konten aufgelistet und deren Kontostand berechnet werden. Als Besitzer von Smartphone und iPad denke ich natürlich: „Dafür gibt’s garantiert eine App“.
Tatsächlich nutze ich seit etwa zwei Jahren „Rentablo“, um mich dieses Problems zu entledigen. Mit direkter Verbindung zu meinen Bankkonten sortiert und kategorisiert die Software alle Kontenvorgänge vollautomatisch und bereitet mir diese Daten statistisch auf. So bekomme ich einen Überblick über meine virtuellen Konten, meine Sparquote, und meine noch freien Budgets pro Kategorie. Meine größeren Barausgaben trage ich ebenfalls in diese App ein, um ein komplettes Bild meiner kurzfristigen Finanzen zu bekommen. Dieses System hat sich bei mir sehr bewährt und auch endlich mein fehlendes Haushaltsbuch geschrieben. Für mittel- und langfristige Anlagen und Depots eignet sich das übrigens auch – der das Rentablo Haushaltsbuch integriert problemlos mit der Software zur Depotverwaltung.
euer Pari
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Ein Tipp von mir, schaut euch You need a Budget an. Kurz YNAB. Läuft auf Mac, Windows und mit einer Ios Kompagnon App.
Finanzblick nutze ich zwar auch als Banking App, jedoch die Budgeteinteilung geht über YNAB viel besser und umfangreicher.
Man wird zum Budget Nerd.