Als kognitive Dissonanz wird in der Sozialpsychologie das Phänomen bezeichnet, dass Menschen oftmals wider besseres Wissen und ihre eigenen Interessen handeln. Dies ist dem als unangenehm empfundenen Gefühl zuzuschreiben, das entsteht, weil Menschen mehrere unvereinbare Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten haben können. Ein nahe liegendes Beispiel ist das Thema Rauchen: “Ich weiß ja, dass Rauchen ungesund ist, aber…”.
Dieses alltägliche Phänomen spielt auch beim Thema Altersvorsorge eine wichtige Rolle. Anders ist nicht zu erklären, dass Umfragen regelmäßig Widersprüche wie die folgenden zu Tage bringen:
April 2017, „Neue Forsa-Studie Große Sorge: 85 Prozent der Deutschen fürchten zunehmende Altersarmut“ – Umfrage für den Lions-Club:
„Die große Mehrheit der Deutschen (85 Prozent) fürchtet, die Altersarmut in Deutschland könnte sich in den kommenden zehn Jahren ausweiten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts in Berlin für den Lions-Club hervor.
Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) stimmte der Aussage, die Altersarmut in Deutschland werde weiter zunehmen, voll und ganz zu – weitere 35 Prozent stimmten eher zu. Das Forsa-Institut hatte vom 28. März bis zum 4. April 1001 Bürger ab 18 Jahren befragt.“
Juni 2017, „Urlaub schlägt Rente“ – Umfrage für Union Investment:
„Deutsche Anleger sparen lieber für den Urlaub als für die eigene Rente. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Bürger entscheidet sich für den Urlaub und nur 36 Prozent für die Altersvorsorge. Für Reisen sparen viele Deutsche monatlich mehr als 200 Euro. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Union Investment hervor.”
Umfragen sind relativ
Ja, was jetzt?, ist man versucht zu fragen. Offensichtlich sind Umfrage-Ergebnisse immer auch davon gefärbt, wer die Fragen mit welchem Interesse formuliert hat. Trotzdem scheint die allgemeine Aussage klar: Die Befragten müssen ausschließlich Rheinländer gewesen sein, die schon immer nach dem Motto „Et hätt noch immer joot jejange“ gelebt haben. Anders ist der Widerspruch kaum zu erklären.
Es könnte so einfach sein – Beat the (your) system
Dabei könnte es eigentlich einfach sein, auch privat für das Alter vorzusorgen. Es ist „lediglich“ eine Frage der Selbstdisziplin. Hilfestellung leistet auch hier die Psychologie, die uns sagt, wie wir uns gegebenenfalls selbst überlisten können, um unsere Versuche, unangenehmen Aufgaben auszuweichen, zu konterkarieren.
Im Falle des Sparens scheint das für viele Befragte zu klappen, wenn das Sparziel – Urlaub! – in zeitlicher Nähe liegt und dann unmittelbaren Genuss verspricht. Schwieriger wird es, wenn das Sparziel – Altersarmut vermeiden! – in vermeintlicher zeitlicher Ferne liegt.
Experten wie Prof. Dr. Martin Weber von der Universität Mannheim empfehlen deshalb einfache Strategien, um sich gewissermaßen selbst auszutricksen. Die einfachste: Sparwillige sollten sich auf ein System festlegen, das nicht ohne weiteres zu umgehen oder wieder abzuschaffen ist. Ein Ratensparplan, einmal angelegt, gehört dann eben zu den monatlichen Fixkosten, und erst von den dann übrig bleibenden Überschüssen können kurzfristige Ziele wie der nächste Urlaub bespart werden. Selbstdisziplin ist also gefragt. Hat man erst einmal angefangen, werden sich die Effekte bald zeigen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen schönen Sommer mit einem wunderbaren Urlaub – Sie haben ihn sich verdient!
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Ich habe für mich schon vor 30 Jahren angefangen mein Geld an der Börse zu investieren. Für die meisten Menschen ist das unvorstellbar.