Bereits vor Beginn dieses Blogs haben mich viele meiner Freunde darauf angesprochen, welche Bücher ich ihnen denn empfehlen kann. Dies ist meine Leseliste für Einsteiger, die zum ersten Mal über Vermögensverwaltung nachdenken oder endlich ihre Finanzen in den Griff bekommen möchten.
Dies ist keine fertige Auflistung und soll keineswegs das gesamte Spektrum der Finanzwelt abdecken. Mein Ziel ist es, nach und nach zu allen interessanten Büchern auch Rezensionen zu erstellen. Bis dahin müsst ihr euch mit meiner Liste und kurzen Anmerkungen zufrieden geben.
Für den Einsteiger, der ohne Wirtschaftsstudium wissen möchte worum es geht, bieten sich weder Fachliteratur über Investmenttheorien noch ellenlange Rechenbeispiele an. Der Leser soll also mit der Einstiegsliteratur Lust auf mehr bekommen und sich dann ganz von selbst das weitere notwendige Wissen aneignen. Die Reihenfolge der Bücher ist nicht entscheidend – sucht euch was aus.
Robert T. Kiyosaki: Rich Dad, Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen
Wer die amerikanische Kultur kennt, weiß über stark amerikanisierte Teile im Buch hinwegzulesen. Hierzulande beeindruckt es den Leser nicht wenn Heldengeschichten erzählt werden, die nicht nachweisbar sind. Auch die Wiederholungen im Buch machen das Lesen ein wenig anstrengend. Doch lesen muss man es – daran führt kein Weg vorbei. Er erklärt die Grundlagen von Vermögen und Verbindlichkeiten und beschreibt, wie wichtig es ist, nicht zu arbeiten um Geld zu verdienen sondern stattdessen sein Geld für sich arbeiten zu lassen, während man selbst arbeitet um zu lernen. Wieder einige spannende Formeln, welche die Grundlage schaffen, neu über sein Geld und sein finanzielles Leben nachzudenken. Tipp: Einfach mal bei Google nach dem Titel und “pdf” suchen.
Max Otte: Investieren statt Sparen: Wie sie mit Aktien alle 5 Jahre ihr Vermögen verdoppeln
Der Klassiker der deutschen Finanzbücher für alle Einsteiger. Max Otte erklärt die Grundlagen des Wertpapiergeschäfts und warum Aktien einen so hohen Stellenwert im eigenen Portfolio einnehmen müssen. Er hält sich mit großen Teilen an die Investmentlegende Warren Buffett, die selbst in Deutschland inzwischen jeder kennt, und verfolgt den Ansatz von Fundamentalinvestoren. Dies ist meines Erachtens der sinnvollste und konservativste Ansatz für Privatanleger und Hobbyinvestoren, die ihr Geld sichern und vermehren wollen statt damit zu spielen. Er weist Charttechniker und Analysten ebenso in die Schranken, wie Börsenzeitungen und die Finanzmedien. Hören Sie nicht auf das Summen der Populisten die Ihnen einreden wollen zu wissen was jetzt gerade gekauft werden muss, oder was im Kurs garantiert wieder fällt. Dieses Buch kann der Anfang der persönlichen Lebensführung und –planung mit Aktien sein und macht Mut sich selbst um sein Vermögen zu kümmern.
Susan Levermann: Der entspannte Weg zum Reichtum
Nach der Einstiegslektüre von Max Otte führt dieses Buch weiter ein und stellt mehr Fachwissen für die eigene Handelsstrategie bereit. Es fällt natürlich auf, dass die Autorin aus der Bankenwelt kommt. Als ehemalige Fondsmanagerin hat sie eine sehr kalte und mathematische Herangehensweise an die Vermögensverwaltung. Ich habe mir dieses System nicht zu Eigen gemacht. Jedoch sind sehr viele hilfreiche und nützliche Kurzgeschichten und Einblicke in die Börsenwelt enthalten, die dem Einsteiger den Börsenzoo näher bringt. Das letzte Kapitel, zum ethischen Umgang mit Geld und Aktien, war ebenso eine tolle Kost. Versuchen sie gar nicht erst ihr vorgeschlagenes Modell zur Aktiensuche und Wertpapieranalyse selbst umzusetzen – es wird ziemlich sicher scheitern. Ich habe Tage und Nächte damit verbracht das von ihr vorgeschlagene quantitative Suchen und Auswählen von Aktien mit Excel und eigens programmierter Software umzusetzen und bin aus dem Arbeiten nicht mehr herausgekommen. Es ist schön zu lernen worauf man bei Aktien achten soll, doch die maschinelle Umsetzung dessen ist für einen Hobbyanleger nicht machbar. Sie hat wahrscheinlich zur Umsetzung ein eigenes und sehr teures Bloomberg-Terminal oder ihre Fondsspezialisten genutzt. Für den normalen Rest gibt es schließlich Aktienfreunde.
Gerald Hörhan, Investment Punk: Warum ihr schuftet und wir reich werden
Ein Buch das sicherlich nicht jedem gefällt. Ich liebe es. Zielgruppe ist die heutige Jugend, die sich weder um ihre Altersvorsorge kümmert noch in der Schule das finanzielle Grundwissen vermittelt bekam. Geschrieben in einem saloppen und frechen Jugend- (oder Punk-)Stil der aufrüttelt und als Tritt in den Hintern nützt. Wer bisher sein Leben nicht gelebt hat und sich ständig fragt woher die anderen nur so reich sich, Ideen haben, berühmt werden, Aufsteiger sind und das Leben mit dem großen Löffel nehmen, lernt hier aus dem Hamsterrad auszubrechen und fängt an über das Geld verdienen nachzudenken. Wer Spaß daran hat, ließt direkt danach die beiden Folgebände.
Warren Buffett: Das Leben ist wie ein Schneeball
Eine der wohl besten Biographien die ich bisher gelesen habe. Besser gesagt gehört. Das 50-stündige Hörbuch kann ich jedem empfehlen der viel mit dem Auto unterwegs ist oder immer einen Knopf im Ohr hat. Konzentration ist aber notwendig, um sich der Geschichte bewusst zu werden und die phänomenalen Wendungen Buffetts Lebens mitzubekommen. Warren Buffett ist der wohl sympathischste Multimilliardär der Welt, dessen Unternehmen Berkshire Hathaway immer noch streng nach fundamentalen Prinzipien seiner Lehrer und Meister geführt wird. Sein Meister war Benjamin Graham, dessen Buch „The Intelligent Investor“ als die Bibel des heutigen Aktienanlegers gelten muss. Wer aber tatsächlich versuchen möchte Benjamin Grahams Buch mit seitenweisen Rechnungen und Zahlenexperimenten aus dem vorigen Jahrhundert durchzuarbeiten braucht Motivation – meine war die Biographie von Warren Buffett. Sie vermittelt die entscheidende Denkweise und Empathie des konservativen Fundamentalinvestors, der auf Aktienfreunde gesucht und gefördert werden soll.
Bodo Schäfer: Der Weg zur finanziellen Freiheit: In sieben Jahren die erste Million (1999 = DM)
Mein erstes Buch das mir als Kind in den Schoß gefallen ist, ist bereits kritisch zu betrachten. Wenn der Leser aber nicht alles ganz ernst nimmt und die esoterisch angehauchten Gedankenexperimente beiseitelässt ein netter Anfang. Der Autor ist inzwischen ziemlich umstritten. Man wirft Bodo Schäfer vor ein Scharlatan zu sein, der nie so erfolgreich war wie er schrieb und der auch nicht alle Bücher alleine geschrieben haben soll. Mir macht so etwas nicht aus. Das Buch gibt tolle Tipps zum Sparen, Investieren und zeigt die Schritte zur finanziellen Freiheit auf. Da man es beim Geld immer auch mit der emotionalen Einstellung des Menschen zum Geld zu tun hat, sind die Ideen und Tricks sich selbst neue Glaubenssätze aufzubauen und bisher Erlerntes zu überdenken nicht uninteressant. Schließlich ändert man sich nicht, wenn man nicht offen für Neues ist.
Dirk Müller: Cashkurs: So machen Sie das Beste aus Ihrem Geld: Aktien, Versicherungen, Immobilien
Ein Buch das mich NICHT begeistert hat. Für mich zur Zeit des Lesens aber eben auch schon alles alter Tobak und nicht auf mich zugeschnitten. Wer vor seinem Leben als Hobbyanleger jedoch erst seinen Schuldenberg abbauen muss, sein Haushaltsbuch in den Griff bekommen möchte und zuerst einmal einen Überblick über die persönliche Finanzlage braucht, kann sich mit diesem Buch den Gang zum Schuldenberater ersparen.
Markus Horntrich, Crashkurs: Charttechnik. Was können Anleger aus Kursverläufen lesen? Wie verdienen sie damit Geld?
Ich rate meinen Freunden und Verwandter immer dazu von der technischen Analyse die Finger zu lassen. In den Medien, auf n-tv, und im Internet wird überall das viele Geld mit Chartanalysen verspochen. Ohne diese technischen Analysen ist nämlich kein Daytrading oder Minutetrading – also das Spekulieren möglich. Durch kleinste Änderungen des Kursverlaufs, bis ins Esoterische hergeleitete Paradigmen und Glaubenssätze meinen mit dieser Technik die Profis, Spieler und Zocker die Zukunft vorauszusagen. Wer also damit beginnen möchte – liest dieses Buch. Wer davon wegkommen möchte, oder nie dahin auch. Meine Anfangszeit der Selbstüberschätzung und Zockerei an der Börse war von diesen Büchern und technischen Analysen geprägt. Was daraus wurde ist in anderen Geschichten nachzulesen. Die wesentlichen Grundlagen einen Chart zu interpretieren, nicht zu lesen wie die Wahrsagerin, helfen mir jedoch bis heute bei meiner Auswahl an investitionswürdigen Aktien. Der Einstieg in diesem Buch, kann daher auch für den Fundamentalinvestor eine wichtige Zusatzfähigkeit bieten. Sie sollen also nicht mit der Chartanalyse entscheiden ob sie kaufen oder verkaufen (nur Schafe kaufen bei hohen Kursen) sondern nach ihrer fundamentalen Bewertung der Aktien und der Errechnung des inneren Wertes noch einen kurzen Blick auf den historischen Chartverlauf werfen um sicher zu gehen, dass Sie nichts übersehen haben.
Michael Griffis & Lita Epstein: Trading for Dummies (englisch)
Die berühmte „for Dummies“-Reihe mit einem Einstieg in die riesige Welt aller Anlageprodukte. Rohstoffe, Derivate, CFD, CDS, ETFs, Hokuspokus & Firlefanz und natürlich komplett nur auf Grundlage der quantitativen technischen Analyse. Wenn ich es mir so recht überlege – eigentlich kein Buch, das es wert ist gelesen zu werden. STOPP – Buchtipp gestrichen.
euer Pari
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