Anleger sehen sich heutzutage mit einer Vielzahl von Investmentmöglichkeiten konfrontiert, die es ermöglichen, unterschiedliche Strategien zu verfolgen und ihr Portfolio je nach Risikoprofil und Anlagezielen zu diversifizieren. Eine Investitionsform, die seit ihrer Einführung 2015 immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, sind European Long-Term Investment Funds (ELTIFs). Diese Fonds ergänzen die bestehenden Anlageklassen wie Aktienfonds, Anleihen und Mischfonds und bieten eine zusätzliche Möglichkeit, Kapital in langfristige Projekte zu investieren.
Was sind ELTIFs?
ELTIFs wurden von der Europäischen Union entwickelt, um langfristige Kapitalflüsse in Sektoren zu fördern, die für den wirtschaftlichen Fortschritt Europas von Bedeutung sind, wie beispielsweise:
- Infrastrukturprojekte (Transport, Energie, digitale Netzwerke),
- Immobilienentwicklungen (Gewerbe, Industrie),
- Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die auf Kapital für ihre Expansion angewiesen sind.
Der Fokus dieser Fonds liegt auf langfristigen Investitionen, was sie für Anleger attraktiv macht, die bereit sind, ihr Kapital für mehrere Jahre zu binden.
ELTIFs als Ergänzung zu traditionellen Fonds
Es ist wichtig zu betonen, dass ELTIFs nicht als Ersatz für klassische Fonds angesehen werden sollten, sondern als Ergänzung in einem breiten Anlagespektrum. Traditionelle Fonds, wie Aktien- oder Rentenfonds, bieten in der Regel eine höhere Liquidität und Flexibilität, da sie an öffentlichen Märkten gehandelt werden und Investoren so die Möglichkeit haben, kurzfristiger auf Marktentwicklungen zu reagieren. Sie sind oft ein zentraler Baustein in den Portfolios vieler Anleger, da sie eine bewährte Möglichkeit bieten, Kapital breit gestreut anzulegen.
ELTIFs hingegen konzentrieren sich auf weniger liquide, langfristig ausgerichtete Anlageklassen. Dies bietet Investoren eine Chance, in Projekte zu investieren, die in traditionellen Fonds nicht enthalten sind, wie Infrastruktur oder private Unternehmensbeteiligungen. Der Nachteil: ELTIFs sind in der Regel weniger flexibel, da das Kapital über eine längere Zeit gebunden ist und es oft keine Möglichkeit gibt, frühzeitig auszusteigen.
Vergleich von ELTIFs und traditionellen Fonds
Der wesentliche Unterschied zwischen ELTIFs und traditionellen Investmentfonds liegt also in der Liquidität und dem Anlagehorizont:
- Liquidität: Während traditionelle Fonds es Investoren ermöglichen, relativ schnell auf Marktveränderungen zu reagieren, bieten ELTIFs in der Regel keine kurzfristige Verfügbarkeit des Kapitals. Dies bedeutet, dass Anleger in ELTIFs darauf vorbereitet sein müssen, ihr Geld für einen längeren Zeitraum gebunden zu lassen.
- Anlagehorizont: ELTIFs zielen auf langfristige Investitionen ab, die sich über zehn oder mehr Jahre erstrecken können. Sie eignen sich daher für Investoren, die langfristige Ziele verfolgen und nicht auf kurzfristige Gewinne angewiesen sind. Traditionelle Fonds, insbesondere Aktienfonds, können hingegen in kürzeren Zeiträumen Chancen bieten.
- Risikoprofil: Das Risiko bei ELTIFs und traditionellen Fonds kann stark variieren. ELTIFs sind oft weniger abhängig von der Volatilität der öffentlichen Märkte, was sie in bestimmten Marktphasen stabiler machen kann. Andererseits sind sie aufgrund ihrer Fokussierung auf nicht börsennotierte und oft spezialisierte Investitionen mit spezifischen Risiken behaftet.
Wann sind ELTIFs sinnvoll?
Für erfahrene Anleger können ELTIFs eine interessante Ergänzung sein, wenn es darum geht, Kapital über einen längeren Zeitraum hinweg zu binden und auf größere, strukturelle Wachstumsmöglichkeiten zu setzen. Sie bieten Zugang zu Anlageklassen, die traditionell nicht in Aktien- oder Anleihenfonds enthalten sind, wie z. B. private Unternehmensbeteiligungen oder Infrastrukturprojekte. Gleichzeitig sollten Anleger bedenken, dass ELTIFs keine kurzfristige Liquidität bieten und deshalb nicht für alle Investitionsstrategien geeignet sind.
Steuerliche Vorteile und langfristige Perspektive
Ein weiterer Aspekt, der ELTIFs interessant macht, sind potenzielle steuerliche Vorteile, die in einigen EU-Mitgliedstaaten gewährt werden. In Deutschland gibt es beispielsweise Diskussionen, ob ELTIF-Investitionen bei der Einkommensbesteuerung privilegiert behandelt werden könnten – eine Überlegung, die zusätzliche Attraktivität für vermögende Anleger schafft.
Für erfahrene Investoren, die eine langfristige Perspektive einnehmen und gleichzeitig von den Vorteilen regulierter Fonds profitieren möchten, bieten ELTIFs somit einen attraktiven Zugang zu einem breiten Spektrum an Investitionsmöglichkeiten. Die Herausforderung, das Kapital langfristig zu binden, wird durch die Aussicht auf höhere Renditen und eine bessere Diversifikation im Portfolio aufgewogen.
Klassische Fonds bleiben relevant
Traditionelle Fonds, wie Aktien- und Anleihenfonds, spielen weiterhin eine zentrale Rolle in den Portfolios vieler Anleger. Sie bieten Diversifikation und Flexibilität und haben sich über viele Jahre hinweg bewährt. Insbesondere Anleger, die Wert auf Liquidität legen oder eine breitere Streuung ihrer Anlagen über öffentliche Märkte hinweg suchen, werden auf klassische Fonds weiterhin nicht verzichten wollen.
Wie kann ich in ELTIFs investieren
Der Zugang zu dieser speziellen Anlageform ist bisher noch schwierig. Auf Anfrage der Rentablo-Redaktion meldete sich nur ein Anbieter, die Fondsdepotbank, die aktuell ca. 18 verschiedene ISINs listet (siehe https://www.fondsdepotbank.de/service/eltif/). Andere Anbieter wie MorgenFund, DAB, FFB und FNZ hingegen bestätigten, dass sie aktuell KEINE ELTIFs anbieten.
Fazit: ELTIFs Ein sinnvoller Baustein für langfristig orientierte, ganzheitliche Portfolios
ELTIFs bieten für langfristig orientierte Anleger eine attraktive Möglichkeit, in große, strukturelle Projekte zu investieren, die ansonsten schwer zugänglich wären. Der Zugang zu illiquiden Vermögenswerten, kombiniert mit einem stark regulierten Rahmen, bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, an den Wachstumschancen von Infrastruktur-, Immobilien- und KMU-Projekten teilzuhaben. Wie bei jeder Investition gilt es, die eigene Liquiditätsstrategie im Auge zu behalten und das Kapital nur so zu binden, dass es dem langfristigen Vermögensaufbau dient.
ELTIFs sind kein Ersatz für klassische Investmentfonds, sondern sollten als ergänzendes Instrument im Investmentbaukasten verstanden werden. Ein diversifiziertes Portfolio, das sowohl traditionelle Fonds als auch alternative Investments wie ELTIFs enthält, kann dazu beitragen, Risiken zu streuen und Renditechancen in verschiedenen Marktphasen zu nutzen.
Investoren sollten ihre individuellen Ziele, ihre Risikobereitschaft und ihren Anlagehorizont genau abwägen, bevor sie sich für eine Kombination aus klassischen Fonds und ELTIFs entscheiden. So lässt sich ein ausgewogenes und robustes Portfolio aufbauen, das den unterschiedlichen Marktbedingungen standhält.
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Ich nehme aus dem Artikel mit: “von der Europäischen Union entwickelt” (ach du Schreck), “Infrastrukturprojekte” (immer verspätet und über Budget), “Immobilienentwicklungen” (muss man nix zu sagen), “Kleine und mittlere Unternehmen” (hohes Risiko), dazu illiquide. Haben die Dinger auch irgendwelche Vorteile? ;P