Kickbacks zurückholen: Rentablo in der WiWo

rentablo in der wirtschaftswoche

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor kurzem die Lektüre der “Wirtschaftswoche” empfohlen. Da ging es um Steuern. Wir schließen uns heute der Kanzlerin an und empfehlen ebenfalls die “Wirtschaftswoche” (WiWo), und zwar einen Artikel der Redakteurin Heike Schwerdtfeger zu Investmentfonds mit einem Fokus auf Kickbacks, also Bestandsprovisionen bei Fondsdiscountern.

Rentablo wird in diesem Artikel mehrfach erwähnt und lieferte Beispielrechnungen, wie sich die Fondsrendite verbesssert, wenn der Anleger Kickbacks zurückholt. Hier der Original-Artikel mit freundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Handelsblatt (WirtschaftsWoche print: NR. 008 vom 14.02.2020, Seite 083).

Griff in die Kasse

Fondsgesellschaften zahlen Banken Geld, damit diese Kunden dazu bringen, ihre Fondsanteile zu behalten. Diese Bestandsprovisionen werden aus dem Fondsvermögen gezahlt und verringern die Rendite der Sparer. Doch Anleger sind dagegen nicht ganz machtlos. Der Angreifer kommt von Aldi. Bei dem Lebensmittel-Discounter lernte André Rabenstein, Kosten zu drücken – und zwar so, dass sowohl Firma als auch Kunden davon profitieren. Das soll auch in der Finanzbranche funktionieren. Rabenstein will Bankberater um einträgliche Zusatzgebühren bringen und diese direkt auf die Konten der Anleger umleiten. Nach seiner Aldi-Zeit war der gelernte Bankkaufmann wieder in den Vertrieb einer Bank gewechselt. Dort sah der 44-Jährige, wie viel Geld Fondsgesellschaften und Banken unter sich aufteilen. Das wollte er zurückholen und gründete sein Fintech Rentablo, “eine Mischung aus Aldi und Deutscher Bank”, wie Rabenstein sagt. Anleger könnten zu Kosten wie beim Discounter Markenprodukte erhalten – Fonds von namhaften Vermögensverwaltern aus Frankfurt, London oder Boston. Rentablo soll Anlegern massiv Gebühren ersparen. Bisher kassieren Fonds und Banken bei ihnen doppelt.

AUFSCHLAG PLUS MANAGEMENTGEBÜHR

Der erste Posten ist der Ausgabeaufschlag: Beim Kauf eines Fondsanteils zahlt der Anleger drei bis fünf Prozent der Anlagesumme. Das Geld bekommt die Bank oder der Vermittler, der ihm den Fonds verkauft hat. Direktbanken und auch einige Onlinevermittler bieten hier Rabatt – oder verzichten komplett auf den Ausgabeaufschlag. Bei klassischen Banken können gute Kunden, so sie denn hart verhandeln, auch den einen oder anderen Rabatt herausholen. Nicht verhindern können Anleger den zweiten Posten: die Managementgebühren. Das sind die jährlichen Gebühren, die Fondsgesellschaften dem Fonds automatisch entnehmen. Aktienfonds für Private kosten etwa 1,5 bis 2,5 Prozent pro Jahr, zum Teil kommen noch Erfolgsgebühren obendrauf. Das bedeutet: Wenn ein Fondsanteil sechs Prozent an Wert gewonnen hat, hat der Fondsmanager tatsächlich mindestens 7,5 Prozent vor Kosten geschafft.

Langfristig gehen die laufenden Kosten, die auch in Jahren abgezogen werden, in denen der Fonds Verluste macht, kräftig ins Geld. Einen Teil davon können sich Anleger zurückholen. Denn von ihrer Managementgebühr gibt die Fondsgesellschaft zwischen 0,3 und 1,3 Prozentpunkte als Bestandsprovision an ihre Vertriebspartner. Das sind üblicherweise die Banker, die dem Kunden den Fonds verkauft haben oder bei denen die Fondsanteile im Depot verwahrt werden. Der Verkäufer kassiert damit jährlich eine Belohnung dafür, dass er den Kunden weiter betreut – letztlich: ihn dazu bringt, den Fonds zu behalten. Anlegerschützer sehen diese Prämie kritisch. In den Niederlanden und Großbritannien ist sie verboten. Fondsverkäufer sollen nicht in Versuchung geraten, ihren Kunden vor allem Fonds anzudrehen, für die sie hohe Bestandsprovisionen bekommen.

“Der durch Provisionen gepushte Produktverkauf ist nicht im Interesse der Anleger, die ihre Altersvorsorge renditestark aufbauen müssen. Er hat keine Zukunft”, sagt Philipp Dobbert, Chefvolkswirt der Quirin Privatbank. Die Bank berät Anleger gegen Honorar und zahlt ihnen dafür die Provisionen aus. Newcomern wie Rabenstein eröffnen die fantasievoll aufgesetzten Kosten ein weites Feld. Die Rabattschlacht im Internet, die bei Flügen, Kleidung, Elektrogeräten oder Hotelpreisen längst die Regel ist, erreicht die Finanzbranche: Ausgabeaufschläge entfallen, und auch die Bestandsprovision bekommt der Anleger zurück – Cashback heißen solche Angebote. In Deutschland liegt die Bestandsprovision im Schnitt bei 0,5 Prozentpunkten. Bei bundesweit 1000 Milliarden Euro in klassischen Privatanleger-Fonds – für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) gibt es keine Bestandsprovision – macht das jährlich rund fünf Milliarden Euro aus. Eine Geldquelle, die Anleger anzapfen und für sich nutzen können. Rabenstein und eine Handvoll anderer Anbieter möchten ihnen das so bequem wie möglich machen.

Für viele dürfte sich der Aufwand lohnen. Jedes Prozentpünktchen mehr ist willkommen – über den Zinseszinseffekt ergeben sich langfristig Vorteile von einigen Tausend Euro pro Anleger . Insbesondere bei angelsächsischen Fondsanbietern, die hierzulande kein Filialnetz haben, liegen die gezahlten Bestandsprovisionen über dem Durchschnitt. Templeton, Fidelity, Goldman Sachs, JP Morgan und Schroders zahlen häufig mehr als einen Prozentpunkt an Bestandsprovision und machen sich damit auch bei Volksbanken und Sparkassen beliebt. Dass die Strategie aufgeht, zeigt die aktuelle Verkaufsstatistik: JP Morgan Asset Management etwa konnte im Dezember Fondsanteile für 5,7 Milliarden Euro in Europa absetzen. Die Amerikaner waren hinter dem Giganten Blackrock die Nummer zwei im Fondsvertrieb.

GELD ZURÜCK AN DIE ANLEGER

Neben Rentablo bieten auch Alpha-Tarif, Envestor, Fondsdiscountbroker und profinance Cashback- Dienste an. Sie zahlen die Bestandsprovision komplett an den Anleger zurück und kassieren dafür eine fixe Gebühr, in der Regel 15 Euro pro Monat. Alternativ zahlen sie 50 bis 80 Prozent der Bestandsprovision aus und behalten 20 bis 50 Prozent für sich. Außer durch das Gebührenmodell unterscheiden sie sich auch durch die Zahl der Depotbanken, mit denen sie zusammenarbeiten. Alpha-Tarif kooperiert zum Beispiel nur mit der Fondsbank ebase, Rentablo holt bei acht Banken Geld zurück. Die Margen, an denen die Anbieter verdienen, sind klein, der Wettbewerb ist hart. Mit Moneymeets hat ein erster Anbieter das Cashback-Geschäft schon Griff in die Kasse Seite 2 von 3 wieder eingestellt. Dabei könnte es jetzt erst richtig in Gang kommen: Den Kunden blieb meist verborgen, was die Banken an Gebühren abziehen.

Erst eine neue Wertpapierdienstleistungsrichtlinie der Europäischen Union zwingt sie seit 2019, diese offenzulegen. Alle Banken müssen ihren Kunden jetzt die Kosteninformation jährlich per Brief oder online schicken. Darin wird in Euro und Cent ausgewiesen, was die Geldanlage in einem Jahr gekostet hat – und wer kassiert hat. Die EU hofft, dass die Regeln dazu führen, dass die Branche weniger Geld vom Anleger verlangt – und der aufgeklärte Kunde günstige Produkte wählt. Klaus Leonhard* erfuhr erstmals Mitte vergangenen Jahres, dass er im Schnitt 1,6 Prozent Gebühren für fünf Aktienfonds gezahlt hat. In Summe waren dies weit über 400 Euro, die das Depot seines minderjährigen Sohnes bei der Direktbank ING belasteten. Am teuersten war der M & G Global Themes Fund mit Gesamtkosten von 1,9 Prozent . 0,72 Prozentpunkte machte dabei die Bestandsprovision aus. Leonhard fragte sich, wofür er die insgesamt von ING mit dem Depot kassierten 273 Euro Bestandsprovision eigentlich zahlt. Ursprünglich sollte damit honoriert werden, wenn Banker oder Versicherungsexperten beraten.

Aber wie immer mehr Fondsanleger hat Leonhard die Fonds online geordert, ganz ohne Beratung. Kurz nach der Geburt seines Sohnes hatte er für ihn bei der Direktbank ein Depot eröffnet und Fondsanteile gekauft. Da die Summe in 16 Jahren auf über 60 000 Euro gestiegen ist und ein Geschenk zum 18. Geburtstag werden soll, schaut er inzwischen genauer hin. Dass die ING 0,57 Prozent der angelegten Gelder als Bestandsprovision kassiert, aus seiner Sicht praktisch ohne Gegenleistung, wird ihm jetzt zu viel. Zumal Kursanstiege automatisch die Provision erhöhen, obwohl die ING mit großen Depots kaum mehr Mühe hat als mit kleinen. Die ING rechtfertigt die Bestandsprovision damit, dass sie ein kostenloses Depot anbiete und auch die Ausgabeaufschläge reduziere oder komplett auf sie verzichte. Zudem könne der Kunde eine Hotline anrufen – auch das sei ja eine Art von Beratung. “In guten Börsenjahren gibt es wenig Fragen von Anlegern, anders sieht es aus, wenn es an den Märkten kracht”, sagt Michael Weisz vom Cashback-Anbieter Envestor. Weisz bietet seinen Kunden auf Wunsch ebenfalls Beratung – die sie bezahlen müssen.

WIE DIE RÜCKZAHLUNG FUNKTIONIERT

An die Provisionen kommen Anleger nur heran, wenn sie einen Cashback-Anbieter als Betreuer für das Depot eintragen lassen. Eine Formalie: Zugriff auf das Depot hat weiter nur der Anleger. Bestandsprovisionen zurückholen können die Cashback-Anbieter bei Depotbanken wie Comdirect, der BNP-Paribas-Tochter DAB sowie speziellen Instituten wie FIL Fondsbank (FFB), Fondsdepotbank oder ebase. Auch die Deutsche-Bank-Fondsgesellschaft DWS, bei der Kunden ebenfalls ein Fondsdepot führen können, gewährt Cashback-Zahlern wie Rentablo Zugang. Die rund neun Millionen Kunden, die ihre Fondsanteile in einem Depot beim Sparkassen-Fondshaus Deka oder beim Volksbanken-Anbieter Union Investment verwahren lassen, können dagegen keine Bestandsprovisionen zurückholen. Um seine 273 Euro zu sparen, müsste Leonhard erst einmal das Fondsdepot von der ING übertragen, zum Beispiel zur Comdirect. Im zweiten Schritt könnte er sich mit Rentablo die Bestandsprovision teilen. Wächst das Depot und erreicht etwa 75 000 Euro würde er mit einem anderen Gebührenmodell besser fahren: Gegen 15 Euro Monatsgebühr an Rentablo bekäme er die kompletten Bestandsprovisionen zurück. Was Leonhards Wechsellust noch bremst ist die Steuer.

Provisionsrückzahlungen müsste er, wenn er den Sparerfreibetrag überschreitet, wie einen Fondsgewinn versteuern. Die Berechnung und Überweisung einer Vorabpauschale ans Finanzamt nimmt ihm keiner ab – weder die Bank noch der Cashback-Anbieter. Sparen, das wird ihm klar, bedeutet Mühe. Und ist bei Aldi oft doch noch einfacher als im Fondsdepot. *Name von der Redaktion geändert. Ende Original-Artikel WiWo.

Kurze Ergänzung zum Thema Steuerberechnung: Rentablo bietet als einziger Fondsdiscounter einen Steuerhelfer, der dem Kunden Zeit und Aufwand spart – mehr Infos hier im Blog: https://blog.rentablo.de/fonds-cashback-rentablo-bietet-hilfe-fuer-die-steuererklaerung/

 

Ihre Vorteile bei Rentablo Fondsdiscount

Fonds kaufen mit 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag
Laufende Fondskosten-Erstattungen (Cashback)
Einfacher Vermittlerwechsel zu Rentablo
Große Auswahl unter renommierten Depotbanken
Sichere Verwahrung der Fondsanteile
Keine zusätzlichen Kosten
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