Risikostreuung mit Anleihen: das sollten Sie beachten

Risikostreuung mit Anleihen

Risikostreuung mit Anleihen gilt als probates Mittel, um Risiken im Depot zu minimieren. Da Anleihen viel weniger schwanken als Aktien, werden Sie häufig verwendet um das Wertpapier-Depot weniger schwankungsanfällig und damit risikoärmer zu machen. Allerdings sollten langfristig orientierte Anleger dabei das Zinsumfeld nicht vergessen. Ansonsten drohen Sie in eine doppelte Rendite-Falle zu geraten.

Anleihekurse schwanken wenig. Im Prinzip sollte sich der Kurs einer Anleihe nur in zwei Fällen signifikant ändern. Der erste Fall sind Zahlungsschwierigkeiten des emittierenden Unternehmens, dann kommt der Kurs unter Druck. Der zweite Fall sind Änderungen am Zinsumfeld. Fallen die Zinsen am Markt, so steigt typischerweise der Kurs der Anleihe (um die Zinsdifferenz). Steigen die Zinsen am Markt, so fällt der Kurs der Anleihe (um die Zinsdifferenz).

 

Risikostreuung mit Anleihen: Kurzfristig hui, langfristig pfui?

Bei einem kurzen Anlagehorizont können Anleihen ihre stabilisierende Wirkung im Depot voll entfalten. Typischerweise machen sie Kurseinbrüche oder Kurssteigerungen nicht mit und reduzieren so die Volatilität im Depot.

Für langfristige Anleger sieht die Sache leider ein wenig anders aus. In diesem Fall möchte man die Wertentwicklung des Depots eben auch langfristig garantieren. Und dabei sieht es für die Anleihe gar nicht mehr so gut aus. Wir leben nämlich nicht in wirtschaftlich normalen Zeiten, sondern in einer Phase der Finanziellen Repression. Konkret bedeutet dies, dass die Staaten die Zinsen künstlich niedrig halten und sich somit entschulden. Das Mittel der Wahl hierzu sind Anleihekäufe der Zentralbanken. In der Eurozone wurde das Zinsniveau hierdurch erfolgreich auf oder sogar unter Null gedrückt. Im Gegenzug stiegen die Kurse der älteren Anleihen mit damals noch höherer Verzinsung an.

Risikostreuung mit Anleihen

Beispiel: Der Kurs der 30-Jährigen Bundesanleihe vom Jahr 2000 (DE0001135176) ist mittlerweile auf über 160 % gestiegen. Grund ist das allgemein fallende Zinsniveau.

 

Langfristig orientierte Anleger sollten makroökonomische und politische Trends beachten

Sollte sich die Zinskurve eines Tages umkehren, so lauern große Risiken sowohl vom Anleihen als auch vom Aktienmarkt. Steigende Zinsen führen typischerweise zu höheren Kapitalkosten für Unternehmen und verringern so die Gewinne – die Aktie fällt. Ausgehend vom aktuellen Zinsniveau um die 0 % sollten steigende Zinsen am Anleihemarkt jedoch zu einem regelrechten “Massaker” führen. Speziell Anleihen mit langer Laufzeit würden bei einem normalen Zinsumfeld von 3 bis 5 % vermutlich Kursverluste von über 50 % erleiden.

In diesem Fall wird die vermeintliche Risikostreuung mit Anleihen also zur bösen Falle. Nicht nur hat die Anleihe bisher wenig oder keine Rendite erbracht, nein, sie führt nun auch noch zu hohen Kursverlusten.

Anleger, die Anleihen zur Absicherung ihres Wertpapier-Depots verwenden möchten, sollten daher die makroökonomische Situation und vor allem die Politik genau im Auge behalten. Ein Austritt eines Euro-Landes oder ein Machtwechsel in den USA kann sehr schnell zu einem sich verändernden Zinsumfeld führen.

 

Langfristige Betrachtung der Risiken ist wichtig

All diese Risiken erscheinen aktuell weit weg. Langfristige Anleger betrachten aber einen Horizont von 10 bis 20 Jahren. Und in diesem Zeitraum scheint ein Scheitern des Euro gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Bricht das Depot jedoch kurz vor der Rente stark ein, da die Absicherung versagt, ist der Effekt auf die persönliche Lebenssituation drastisch.

Aus diesem Grund sollten Anleger die gerne empfohlene Strategie der Absicherung mittels Anleihen mit einer guten Portion Vorsicht genießen.

 

 

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