Digitalbanken: Vergleich N26 und Revolut

Eine Reihe von digitalen und überwiegend mobilen Banken ist angetreten, um mithilfe innovativer Services und niedrigen Kosten den klassischen Banken Konkurrenz zu machen. Die Platzhirsche sind hier klar N26 aus Berlin und Revolut aus London. Mit ihren Angeboten zielen sie primär auf die Zielgruppe der sogenannten Millenials.

Die beiden Newcomer-Banken haben einige Gemeinsamkeiten. So steht bei beiden die Nutzung über eine Smartphone-App im Vordergrund, wenngleich N26 seit jüngstem auch einen Desktop-Zugang bietet. Für Zahlungen im Alltag geben beide Banken ihren Kunden sogenannte Debitkarten aus, bei denen wie bei der Girocard das Geld zeitnah abgebucht wird. Da diese Karten keine Kreditkarten sind, kann es bei Hotel- oder Autobuchungen zu Problemen kommen, weil die Anbieter diese Karten nicht immer akzeptieren.

Gemeinsam ist es beiden Digitalbanken auch, dass sie viele Services mithilfe von Partnern erbringen, etwa Sofortüberweisungen oder die Bargeldabhebung im Supermarkt (N26).

N26: “Die erste Bank, die Du lieben wirst”

Mit Slogans wie “Die erste Bank, die du lieben wirst” und Hashtags wie #nobullshit wirbt N26 um Kunden. Das 2013 gegründete Unternehmen verfügt seit 2016 über eine eigene Banklizenz der BaFin und der EZB und ist in 22 europäischen Märkten verfügbar. Mit Stand Oktober 2018 hat N26 nach eigenen Angaben in Europa mehr als 1,5 Millionen Kunden. Zu den Investoren zählen unter anderem die Allianz und Tencent.

Kontoeröffnung bei N26

Die Kontoeröffnung soll laut Eigenwerbung von N26 „die schnellste Europas“ sein – „in nur 8 Minuten per Smartphone oder online“ lautet das Versprechen. Für die Identitätsprüfung nutzt N26 das Video-Ident-Verfahren, welches in der Praxis mitunter Probleme verursacht. So war es bei unserem Versuch, ein Konto zu eröffnen, nicht möglich, den Personalausweis in der geforderten Weise zu verifizieren.

Probleme verursachen dabei vor allem Licht und Reflektionen von der glänzenden Oberfläche des Dokuments, wodurch es der Mitarbeiterin auf der anderen Seite nicht möglich war, das erforderliche Foto einschließlich der 3D-Markierungen zu erstellen. Wenn alles klappt ist der Eröffnungsprozess aber sehr intuitiv und vor allem schnell und schmerzlos vorüber.

Merkmale der N26-Konten

Zum digitalen Banking gehört die automatische Kategorisierung der Transaktionen, und auch Budgetierung wird durch N26 unterstützt. Mit der Mastercard von N26 kann weltweit gebührenfrei bezahlt und innerhalb der Eurozone kostenfrei Geld abgehoben werden. Geld abheben in Deutschland ist im Rahmen einer Fair Use Policy bis zu fünfmal im Monat kostenlos möglich. Bei der Abhebung von Fremdwährungen berechnet N26 1,7% des Umsatzes als Gebühr.

Transaktionen können in Echtzeit auf dem Smartphone (Andoid und iOS) und dem Desktop im Überblick behalten werden. Überweisungen sind kostenlos, Sicherheitseinstellungen für die Karte können individualisiert werden. Per Mail oder SMS kann Geld ohne IBAN und BIC  an Freunde gesendet werden. Mit dem Partner Transferwise kann Geld in 19 Währungen zum echten Wechselkurs um die Welt transferiert werden. Spaces nennt N26 die Möglichkeit, virtuelle Unterkonten für bestimmte Sparziele einzurichten.

Kredite können mit N26 Credit für Beträge von 1.000 – 25.000 € direkt über die App beantragt werden. Mit N26 Savings können Kunden ein Sparkonto bei Weltsparen anlegen. CASH26 ermöglicht das Abheben und Einzahlen von Bargeld bei mittlerweile über 7.000 Supermarkt-Filialen etwa von REWE oder Penny.

Mit N26 Business bietet die Bank auch ein Geschäftskonto für Selbständige und Freelancer.

Revolut: “Ein radikal besseres Konto”

Vor allem an Vielreisende richten sich die Konto-Angebote von Revolut, das “ein radikal besseres Konto” verspricht. Das 2015 gegründete britische Startup wirbt mit dem gebührenfreien Bezahlen in mehr als 100 Währungen, in der App lässt sich Geld in 25 unterschiedlichen Währungen halten, die auch getauscht werden können. Damit verbindet sich der Anspruch, “das einzige Konto für deinen globalen Lifestyle” zu sein.

Auch Revolut bietet drei Kontomodelle (s. Tabelle); für Vielreisende sind womöglich die Zusatzdienste bei Revolut Metal interessant, die wir nicht testen konnten. Dazu zählt der 24/7 Concierge-Service, der Kunden Dinge wie Flug- und Hotelbuchungen abzunehmen verspricht. Ebenfalls zum Paket gehört ein Pass für Flughafen-Lounges, der Zugang zu mehr als 1.000 dieser Oasen gewähren soll. Bei Zahlungen mit der Metal-Karte wird zudem ein Cashback von bis zu 1 % wirksam.

Kontoeröffnung bei Revolut

Die Eröffnung eines Kontos bei Revolut dauert tatsächlich weniger als zehn Minuten: Handynummer eintragen, Code eingeben, App-Download. Sicherheitscode erstellen, persönliche Daten eingeben, das neue Konto via Kreditkarte mit mind. 10 Euro aufladen, ID-Verifizierung mittels Scan des Personalausweises und Aufnahme eines Selfies, und fertig ist das Konto. Während des Vorgangs kann zwischen physischer und zwei virtuellen Debitkarten ausgewählt werden; die virtuellen Karten werden sofort generiert.

Konten Montl. Kosten  Barabhebungen
N26 0,00 € 3 pro Monat ohne Hauptkonto, 5 pro Monat mit Hauptkonto, danach je 2 €; Fremdwährungen 1,7%
N26 Black 9,90 € 3 pro Monat ohne Hauptkonto, 5 pro Monat mit Hauptkonto, danach je 2 €; Fremdwährungen 1,7%
N26 Metal 16,90 € 3 pro Monat ohne Hauptkonto, 5 pro Monat mit Hauptkonto, danach je 2 €; Fremdwährungen 1,7%
Revolut Standard 0,00 € bis 200 € pro Monat weltweit, danach 2%
Revolut Premium 7,99 € bis 400 € pro Monat weltweit, danach 2%
Revolut Metal 13,99 € bis 600 € pro Monat weltweit, danach 2%

 

Überweisungen sind bei allen Konten der Anbieter kostenlos.

Merkmale der Revolut-Konten

Budgetierung und Kategorisierung der Transaktionen sind auch bei den Revolut-Konten integriert. Mit Vault steht eine originelle Option für tägliches Sparen zur Verfügung, die ähnlich funktioniert wie N26 Spaces. Eine eigene Reiseversicherung adressiert ebenfalls die Bedürfnisse des “globalen Lifestyle” und beginnt bei 1 Pfund pro Tag. Fünf verschiedene Kryptowährungen können in Echtzeit gekauft oder getauscht werden. Aktuell sind weitere Services in der Betaphase (Cashback mit “Perks”) oder Vorbereitung (Börsenhandel).

Das Konto bietet kostenlose Überweisungen in 23 Länder, Blitzüberweisungen, die Möglichkeit, Geld einzuziehen oder auszuzahlen (im Restaurant etc.), Vaults (s. o.), optional Kryptowährungen sowie Versicherungen. Für Metal-Kunden zählen Lounge-Zugänge, Concierge und Upgrade-Möglichkeiten zum Leistungsumfang. Währungskurse und Umrechner sowie ein Preisalarm sind integriert. In Vorbereitung befindet sich die Möglichkeit des kostenlosen Börsenhandels.

Fazit

Revolut ist mit seinen Währungsoptionen und Zusatzservices besonders für Vielreisende interessant. N26 profiliert sich unter anderem mit dem Zugeständnis einer Desktop-App und beispielsweise der Möglichkeit, Bargeld an der Supermarktkasse abzugeben oder einzuzahlen. Was uns bei Revolut weniger gefallen hat ist die etwas lieblose Kommunikation auf der deutschen Website, die in vielen Teilen de facto in Englisch gehalten ist und dabei oft die Sprachen vermischt (deutsche Headline, englischer Text). Andererseits darf man auf die angekündigte Brokerfunktion gespannt sein.

In jedem Fall bieten beide Digitalbanken eine ganze Menge innovativer Features und Tarifmodelle, die in dieser Form im Angebot klassischer Banken bisher nicht vertreten sind.

 

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