Themenfonds: Sie sind schöner, jünger – aber auch rentabler?

Cannabis soll in Deutschland, wie zuvor schon in anderen Ländern, teilweise legalisiert werden. Für medizinische Zwecke ist es schon seit 2017 erlaubt. Wenn Sie jetzt mit Euros in den Augen denken: Es gibt bestimmt Unternehmen, die davon mächtig profitieren – dann sind Sie ein Kandidat für einen Themenfonds. Solche Aktienfonds greifen modische Trends auf, sind meist noch nicht lange am Markt und locken mit hohen Renditen. Lohnen sie sich wirklich oder kann man sie in der Pfeife rauchen?

Was ist die Idee von Themenfonds?

Fonds sind mal entstanden, um eine breit gestreute Geldanlage mit kleinen Beträgen zu ermöglichen. Themenfonds machen eher das Gegenteil: Sie konzentrieren sich auf Unternehmen einer Branche oder einer Wertschöpfungskette, die rund um ein Thema entsteht. Oft handelt es sich um so genannte “Megatrends”, etwa Bevölkerungswachstum, Digitalisierung,  Klimawandel oder auch legaler Cannabis-Konsum. Durch die Fokussierung auf bestimmte Unternehmen und Trends streben Themenfonds eine höhere Rendite an.

Zu unterscheiden sind:

  • Single-Themenfonds (nur ein Thema, etwa nur Digitalisierung, Krypto oder Wasserstoff)
  • Multi-Themenfonds (mehrere Themen, also mehr Diversifizierung)

Wie ist das Angebot von (Multi-)Themenfonds?

Das Fondsanalysehaus Scope hat in einer aktuellen Studie Fonds untersucht, die gleichzeitig mehreren Themen folgen. Für deutsche Anleger stehen derzeit über 100 dieser Aktienfonds zur Verfügung, die insgesamt über 70 Milliarden Euro verwalten. Sie sind im Schnitt auch etwas älter als Single-Themenfonds.

Multi-Themenfonds teilt Scope in zwei Gruppen: Zwei Drittel sind sektoral breit aufgestellt, zeigen also bei der Allokation keine extremen Übergewichte einzelner Branchen; beim restlichen Dritteln erkennt Scope einen Schwerpunkt auf den Technologie-Sektor.

Das Angebot wird von aktiv gemanagten Fonds beherrscht. Lediglich sieben multithematische Aktienfonds sind als ETF konzipiert.

Welche Fondsgesellschaften bieten Themenfonds?

Themenfonds, ob nun Single oder Multi, sind praktisch bei allen Fondsgesellschaften erhältlich. Die einen machen mehr, die anderen weniger. Die größten Asset Manager von Multi-Themenfonds sind laut Scope aktuell:

  • Pictet
  • UBS
  • Deka
  • Nikko & ARK
  • AllianceBernstein

Die drei nach Volumen größten Fonds sind:

  • Pictet – Global Megatrend Selection (LU0386859887)
  • UBS (Lux) Equity SICAV Long Term Themes (LU2459128034)
  • Allianz Thematica (LU1479563717)

Das Beispiel Pictet – Global Megatrend Selection

So hat sich der Pictet - Global Megatrend Selection-P USD (LU0386859887) in den vergangenen 10 Jahren entwickelt.
So hat sich der Pictet – Global Megatrend Selection-P USD (LU0386859887) in den vergangenen 10 Jahren entwickelt. Grafik: Onvista

Der Fonds setzt auf 12 Haupthemen, und zwar Ernährung, Biotechnologie, Saubere Energie, Digitalisierung, Gesundheit, Premiummarken, Robotik, Sicherheit, Smart City, Human, Holz und Wasser. In den vergangenen drei Jahren wurden laut Scope die Themen Biotech (Anfang 2020) und Human (Ende 2020) aufgenommen. Der Fonds ist seit gut 10 Jahren am Markt und hat sich seit dem Start mehr als verdoppelt. Wie alle Fonds mit Wachstumswerten wurde der Pictet – Global Megatrend Selection im vergangenen Jahr schwer gebeutelt, wie man in der Grafik gut sehen kann. Weitere Infos gibt es bei Onvista. Beim Kauf über Rentablo entfällt natürlich der Ausgabeaufschlag, die Bestandsprovision fürs Cashback liegt bei 0,87 %.

Wie ist die Performance der Multi-Themenfonds?

Scope hat die Performance im Jahr 2022 sowie für drei Jahre zurück mit Stichtag 30.11.2022 untersucht. Für beide Zeiträume lässt sich sagen: Insgesamt haben die Multi-Themenfonds enttäuscht. Die Performance lag deutlich unter der des MSCI World Index. Im 2022 waren es 10 Prozentpunkte weniger, auf 3-Jahres-Sicht 5 Prozentpunkte weniger.

Bei den Multi-Technologie-Themenfonds sah es nicht besser aus. Im Vergleich zum MSCI World Information Technology schnitten sie in beiden Zeiträumen deutlich schlechter ab.

Welche Themen haben am besten abgeschnitten?

Die Fondsanalysten haben Themencluster gebildet und untersucht, welche Themen noch die beste Performance abgeliefert haben. Demnach waren Aktien rund um Zukunftsmobilität ganz vorne (siehe Tabelle).

Das zeigt: Mit dem richtigen Thema zur richtigen Zeit lässt sich durchaus eine Überrendite erzielen. Bei anderen Themen kann es möglicherweise dauern, bis sich die Auswirkungen der Realwirtschaft in höheren Aktienkursen der Unternehmen niederschlagen. In jedem Fall muss der Themen-Investor mit großer Volatilität rechnen, da es meist um Wachstumsunternehmen geht.

“Bei Spezialthemen wie Hanf, Cannabis oder Krypto sind oft auch kapitalschwache Unternehmen enthalten, die meist auch eine hohe Fremdkapitalquote haben. In Krisenzeiten oder Phasen mit starken Zinsanstiegen sind diese Firmen dann extrem unter Druck und können sich nur schwer erholen”, so die Fondsanalysten von Morningstar, die bereits im vergangenen Jahr eine Studie zu Themenfonds veröffentlicht hatten. Ihr Ergebnis war ähnlich wie das von Scope: Über kurze Zeiträume, wie im Jahr 2020, hätten viele dieser Fonds überlebt und besser abgeschnitten als globalen Aktien. Über längere Zeiträume aber sinke die Zahl derer, die überleben und besser abschneiden.  Ein Großteil der Themenfonds sei nach 15 Jahren schlicht verschwunden. 

Unser Fazit:

Bei Themenfonds kommt es offenbar vor allem darauf an, den richtigen Moment zu finden. Zeitweise wird ein Thema gehypt, ist ständig in den Medien und die Kurse der Unternehmen in dieser Themenblase steigen. Dann kommt das nächste Thema an die Reihe. Der vorsichtige Investor steigt deshalb nur mit kleinen Beiträgen ein und zieht sich auch schnell wieder zurück, wenn das Interesse am Thema abebbt. Da ist der Vorteil beim Fondskauf ohne Ausgabeaufschlag besonders deutlich: Wer ohne Abschlusskosten gekauft hat, muss nicht erst mindestens 5 Prozent im Plus sein, um sich ohne Verlust zurückziehen zu können.

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